Aktueller Marktausblick März

Allgemein

Das erste Quartal im Jahr 2023 ist bereits zu Ende. Mit einer Börsenrally zum Jahresbeginn und mehreren Bankenpleiten in den letzten Wochen bleibt es an den internationalen Finanzmärkten spannend.

Der, aufgrund des Ukraine-Kriegs und der Energiekosten, pessimistische europäische Aktienmarkt entwickelte sich im Vergleich zu den USA zuletzt etwas besser. Mögliche Gründe dafür könnten zum Einen der überraschend milde Winter und die gleichzeitig gesunkenen Energiepreise sein, zum Anderen die Öffnung Chinas nach der harten Corona-Politik. Europäische Unternehmen haben einen rund doppelt so hohen Umsatzanteil in China wie US-Unternehmen. Verwunderlich ist, dass die Aktienkurse kaum auf Zinserhöhungen reagieren. Insbesondere, da kurzfristige Staatspapiere in den USA teilweise mehr als 5% Rendite bringen, was in etwa der Rendite der US-Aktien entspricht.

Japan hielt trotz steigender Inflation und Lohnsteigerungen bis zuletzt an seiner Zinspolitik fest und schaffte damit zusätzliche Liquidität, während die USA und Europa versuchen durch Anleihe-Verkäufe Liquidität aus dem Markt zu nehmen. Eine Zinserhöhung in Japan hätte insbesondere auf Immobilienbesitzer erhebliche negative Auswirkungen, da mehr als zwei Drittel aller Immobilienkredite kurzfristig finanziert sind. Ein schneller und starker Anstieg ist daher nicht zu erwarten, was für die Börse ein positives Signal ist.

Rund 15 Jahre nach der globalen Finanzkrise 2008/2009 kam es erneut zu mehreren Bankenpleiten. Insbesondere die Silicon Valley Bank (SVB) ist in den gängigen Medien präsent. Banken „parken“ ihre Einlagen oft in Anleihen. Ziehen viele Kunden gleichzeitig Gelder ab, ist eine Bank gezwungen, die mit Depositionsgeldern gekauften Anleihen mit Kursverlusten von aktuell bis zu 30% zu verkaufen. Da 2022 das schlechteste Anleihenjahr seit über 200 Jahren gewesen ist sind so Milliardenverluste entstanden, die zu Bankenpleiten geführt haben. Auch dieses Mal ist der Staat eingesprungen, damit ein größeres Übel in Form eines Dominoeffekts verhindert wird, da Guthaben nur bis 250.000 USD staatlich versichert sind und ein „bank run“ befürchtet wurde. Das Besondere an der SVB ist, dass ihre Kunden, hauptsächlich Tech-Unternehmen sowie wohlhabende Menschen aus Kalifornien waren und deren Depositionen fast ausschließlich über dem Garantiebetrag lagen.

Unter Anderem gab es aufgrund dieser Bankenkrise Forderungen an die FED, die Zinserhöhung auszusetzen. Betrachtet man die Inflationsrate, welche zu senken Hauptpriorität hat, liegt kein Grund vor die Zinserhöhung zu stoppen. Lockert die US-Notenbank zu früh, kann es zum erneuten Inflationsanstieg führen.

Eine finanzielle Krise könnte auch erneut auf Deutschland zukommen. Betrachtet man die bisherige und aktuelle deutsche Energiepolitik, lässt sich eindeutig erkennen, dass der gewählte Kurs nicht nur zu weiterer nachhaltiger Deindustrialisierung und wirtschaftlichen Schwächung führt, sondern auch die Energiepreiskrise im kommenden Winter wiederaufleben lassen könnte. Sichere AKWs im eigenen Land werden abgeschaltet und Strom von ausländischen AKWs eingekauft. Günstiges Gas aus Russland fehlt und wird beispielsweise teuer per Schiff aus den USA importiert. Die USA versuchen die eigene Position zu stärken und Industrieunternehmen aus dem Ausland zu sich zu locken. China sichert sich günstiges Öl aus Russland und beansprucht bei globalen diplomatischen Beziehungen eine führende Rolle.

Aus Sorge vor Einschränkungen im Welthandel und Sanktionen haben zuletzt Länder und Zentralbanken in Gold umgeschichtet. Viele Anleger taten es ihnen gleich, um risikoarm zu investieren oder weil sie nicht an eine Konjunkturerholung glaubten. Das alles führt dazu, dass frühere Höchststände von bis zu 2.000 USD pro Feinunze erneut erreicht wurden. Ohne neue Hiobsbotschaften könnte sich der Goldpreis aber temporär festigen.

Es zeigt sich erneut, wie wichtig eine globale Betrachtung von Zusammenhängen in Kombination mit aktivem Risikomanagement und breiter Diversifikation ist.

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